Die heute vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) veröffentlichte Studie zur Beschäftigung in der untersten Entgeltgruppezeigt vor allem für das Vogtland dringenden Handlungsbedarf auf. Der Landkreis liegt im bundesweiten Durchschnitt auf einem traurigen 5. Platz und in Sachsen sogar auf Platz 3. Großen Einfluss darauf hat auch die besonders häufige schlechte Bezahlung von Frauen im Vogtlandkreis, hier belegt der Landkreis gar Platz 2 in Sachsen. So verdienen 36,4 % der Männer unterhalb des Schwellenwertes, auf der anderen Seite aber 47,8 % der Frauen.
Der Kreisvorsitzende des DGB-Kreisverbandes, Benjamin Zabel, sieht Handlungsbedarf auch bei Landrat Rolf Keil. Er sagt:
"Dass der Vogtlandkreis bundesweit den fünfthöchsten und in Sachsen sogar den dritthöchsten Anteil der Vollzeitbeschäftigten mit Niedriglöhnen hat, ist und bleibt ein Skandal. Fast täglich beschweren sich Arbeitgeber über fehlende Fachkräfte, sie akzeptieren aber zugleich die Abwanderung in andere Richtungen Deutschlands, weil dort Beschäftigte eben deutlich besser verdienen. Ich erwarte von unserem Landrat Rolf Keil eine Anti-Billiglohnstrategie für unseren Landkreis. Wir brauchen keine Ansiedlungen weiterer Billiglohnanbieter. Wir brauchen auch nicht mehr schlecht entlohnte Dienstleistungstätigkeiten. Wir brauchen gute und faire Entlohnung. Nur damit können wir auch der zu erwartenden massiven Altersarmut in unserer Region etwas entgegen setzen. Neben einer deutlichen Ausweitung der Tarifbindung wird natürlich der 12-Euro-Mindestlohn helfen. Von ihm werden demnach viele Vogtländerinnen und Vogtländer ganz konkret profitieren."
Benjamin Zabel
Die Studie finden Sie auf der Webseite des WSI.