Deutscher Gewerkschaftsbund

01.06.2022
ÖPNV

2. Mitbestimmungsdialog von Arbeit und Leben zum ÖPNV in Dresden

In der Begrüßung von Markus Schlimbach, dem Bezirksvorsitzenden des DGB, dankt der Gewerkschafter den gerade neu oder wieder gewählten Betriebsrätinnen und Betriebsräten. Die in wenigen Tagen stattfindenden Landratswahlen in Sachsen werden aus seiner Sicht auch für den Verkehr sehr wichtig sein.

Markus Schlimbach, Bezirksvorsitzender DGB Sachsen

Markus Schlimbach, Bezirksvorsitzender DGB Sachsen DGB SWS

Hier konnte man SMWA Staatssekretär Thomas Kralinski treffen, der in seinem ersten Beitrag die anstehenden Megatrends für die Branche beschrieb. Mit Auswirkungen für den Wettbewerb, um Fachkräfte und Kunden. Die demographische Entwicklung, der daraus resultierende Fachkräftebedarf erfordert den Ersatz von 180.000 Beschäftigten in der Branche in Sachsen! Auch die technische Transformation erfordert umfassende zukunftsorientierte Berufliche Aus- und Fortbildung. Thema auch Digitalisierung, Anbindung und Taktung, nicht nur, aber besonders in den ländlichen Räumen. Ein guter ÖPNV erfordert zwingend gute Arbeit, denn nur über Qualität ist der Transfer in eine ökologisch bedingte Innovation mit hoch motiviertem Personal erreichbar. Kralinski erinnerte am Tag der Einführung des 9 Euro Tickets an die dringende Notwendigkeit zu gemeinsamen Lösungen der Tarife über einzelne Verkehrsverbünde hinaus. Vor allem für attraktive Angebote an die Kunden. Ob die heutige Kleinteiligkeit in den Branchen in Sachsen die Lösung der Zukunft ist, steht in der Tat Frage.

Thomas Kralinski, Staatssekretär SMWA

Thomas Kralinski, Staatssekretär SMWA DGB SWS

Verdi Fachbereichsleiter SAT Paul Schmidt erinnerte an die vielen "strukturell große und wichtige Zukunftsfragen". Der Befarf an Investitionen und die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen. Obwohl die Fachkräfte so dringend gebraucht werden, ist die Entlohnung weit hinter den Erfordernissen zurück geblieben. Bsp.: Einstiegsgehalt ausgebildete Busfahrer(in) bei 13,27 Euro pro Stunde. Eine ungelernte Kraft verdient in etlichen Branchen in Kürze 14 Euro. Ein Ingenieur der Verkehrsbetriebe ca. 800 Euro weniger, als ein Ingenieur(in) bei der Planungsabteilung der Kommune. Diese Beispiele zeigen, welche gewaltige Schritte unternommen werden müssen, um die Verkehrsbetriebe gut aufzustellen. Die Politik muss sich fragen, was die Branche und ihre Beschäftigten wert sind. Der Geschäftsführer des VDV Akademie beschrieb die Bedeutung der Beruflichen Aus- und Fortbildung mit 10 Thesen. Es gibt riesige Herausforderungen die im Kern zur Frage führen: "Wird der Mensch zum Assistenten der Technik oder die Technik zur Assistentin des Menschen?" Das Substitionspotential in den Berufen der Verkehrsverbünden ist um digitalen Transformationsprozess besonders groß. Die Sozialpartnerschaft beschrieb er als zentral für die anstehenden Lösungen. Selbstredend gibt es viele technische Zukunfsfragen.

Podiumsdiskussion

Podiumsdiskussion DGB SWS

Spannende Debatten gab es auch mit André Schnabel, Geschäftsführer des DGB Dresden/Obere Elbe und den versammelten Betriebsrätinnen. Großer Dank ging an Frank Fischer, einen langjährigen Partner von Verdi, der die Tagung hier organisierte. Ralf Hron, Geschäftsführer DGB Südwestsachsen dazu: "Die Branche liegt mir extrem am Herzen. Auch weil meine gewerkschaftliche Arbeit als Referent des Bundesvorsitzenden der IG Transport im der Wendezeit vor mehr als 30 Jahren begann. Als wir damals im ganzen Osten die Verkehrsunternehmen neu aufstellten und den FDGB auflösten um die Kolleginnen und Kollegen in der ÖTV aus den acht ÖD Gewerkschaften der DDR Zeit neu zu organisieren. Die IG Transport stellte seiner Zeit den Auflösungsantrag des FDGB, nachdem klar war, dass die alte Organisationsform nicht mehr reformiert werden konnte. Weil die Beschäftigten den staatsstützenden FDGB nicht mehr akzeptierten und die Deutsche Einheit natürlich eine einheitliche Gewerkschaftsbewegung erforderte. Dass dies alles nicht selbstverständlich war und hart erkämpft werden musste, muss hier nicht besonders erwähnt werden. Auch die Zeit damals war stark herausfordernd, wie es künftig grosse Chancen, aber eben auch Risiken gibt. Das unsere damaligen - sehr existenziellen - Veränderungserfahrungen heute so wenig eine Rolle spielen, hat für mich mit der Unzufriedenheit im Osten zu tun. Da geht es um mehr, aber auch um Wertschätzung. Auch in vielen Organisationen und Organisationsformen, besonders der Arbeit und der Beschäftigten. Ist ganz logisch, denn gerade die Arbeit steht damals und heute in der Transformation so im Wandel! Das aber verstehen die Wenigsten."


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