DGB SWS
In der Galerie Forum K in Plauen hat am 09.07. auf Einladung des ehrenamtlichen DGB Kreisverbands Vogtland 16.30 Uhr eine Diskussion mit Kandidatinnen und Kandidaten der im Landtag vertretenen demokratischen Parteien einer Vertreterin der Piraten stattgefunden. Die DGB Kreisverbandsvorsitzende, Dagmar Baumgärtel, begrüßte eingangs für die Parteien Gerhard Liebscher (Bündnis 90/Die Grünen), Juliane Pfeil (SPD), Sven Gerbeth (FDP), Henry Ruß (DIE LINKE), Sören Voigt (CDU) sowie die Piratin Katrin Hallmann. Die am Veranstaltungsort erschienenen 60 Gäste erlebten eine zweistündige hochemotionale, aber faire Diskussion. Der DGB hat für die Wahlforen 6 inhaltliche Schwerpunkte gegenüber allen Landtagsbewerberinnen und –bewerbern vorgegeben. In unterschiedlicher Reihenfolge, nach einem ausgleichenden Prinzip, beantworteten die Gäste die Fragen der Moderation und viele Wortmeldungen aus dem Publikum.
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Der DGB möchte über eine arbeitnehmerfreundliche Politik in Sachsen kontrovers ins Gespräch kommen. Mit sehr anschaulichen Beispielen verdeutlichten Diskutanten aus dem Publikum ihre Lebenserfahrungen und konfrontierten das Podium mit teils heftigen Statements, aber auch Fragen. Gestritten wurde über die Themenkomplexe Niedriglohnstrategie, existenzsichernde Arbeit, Fragen zur politischen Unterstützung des Industrie- und Dienstleistungssektors und zur Finanzpolitik. Natürlich spielte die Altersarmut eine große Rolle. Deutlich wurden die unterschiedlichen Meinungen und hinter der Politik stehenden Ansätze der jeweiligen Parteien. Einig war man sich im Kern darüber, dass gute Arbeit, ordentlich tariflich entlohnt, die beste Voraussetzung für die Lebensverhältnisse der Menschen in der Region ist und bleibt. Selbstverständlich wurde auch über den Mindestlohn gesprochen. Übereinstimmung bestand darin, dass vielen Menschen der Zugang zu guter Arbeit verwehrt wird. Unmut besteht bei allen Diskussionsteilnehmern darüber, dass die Interessen der Region Vogtland in der sächsischen Politik eine zu geringe Rolle spielt.
DGB Regionsgeschäftsführer Ralf Hron stellte den Kern der politischen Einheitsgewerkschaften als parteiübergreifende Interessenvertretung dar. Er formulierte, „dass Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter dabei natürlich alles andere als unpolitisch sind. Unser Schwerpunkt aber ist die konsequente Interessenvertretung aus Sicht der Arbeitnehmer und der Menschen, denen der Zugang zur Arbeit verwehrt wird.“ Dabei leben wir Gewerkschaften von der Beteiligung, also letztlich der Mitgliederstärke. Dies ist auch für die Demokratie insgesamt wichtig, da auch sie nur von der Beteiligung lebt. Die Mitgliederzahlen der sächsischen DGB-Gewerkschaften liegen mit ca. 280.000 deutlich höher als die der Parteien. Eingangs der Diskussion kam es sofort zu lautstarkem Protest von anwesenden Vertretern der AfD, die nicht akzeptieren wollten, dass der Gastgeber einer Veranstaltung immer noch selbst entscheidet, wen er einlädt - auch das ist Demokratie. Ralf Hron positionierte sich in dieser Frage als Moderator klar, nachvollziehbar und geradeaus: „zu unseren Veranstaltungen laden wir die im Landtag vertretenen demokratischen Parteien und die Piraten ein. Dies ist der Wille der 8 Mitgliedsgewerkschaften im Dachverband DGB.“
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Der Abschlussdank der Veranstalter galt den vertretenen Parteien, den MitarbeiterInnen in der Vorbereitung und den anwesenden Gästen. Ralf Hron: „Wir alle haben uns heute das wichtigste genommen, was wir haben: Zeit. Lebenszeit für das Nachdenken über unsere Verhältnisse.“