Kollegin Sabine Zimmermann, Vorsitzende des Kreisverbandes Zwickau begrüßte am 27. Mai 2015 im Gewerkschaftshaus Zwickau Dr. Florian Butollo von der Universität Jena und Markus Schlimbach, Stellv. Bezirksvorsitzender des DGB Sachsen zur Diskussionsrunde "Bewährungsproben für die Unterschicht? Soziale Folgen aktivierender Arbeitsmarktpolitik".
Mit den Hartz-Gesetzen wurde vor über 10 Jahren ein grundlegender Wandel in Arbeitsmarktpolitik und Arbeitsverwaltung eingeleitet. Die erwerbslosen Menschen sollten aktiviert werden und hießen fortan „Kunden“. Der Slogan vom „Fördern und Fordern“ wurde geboren. Ein Forscherteam um den Soziologen Prof. Dr. Klaus Dörre (Universität Jena) hat in einer vielbeachteten Studie die Auswirkungen der aktivierenden Arbeitsmarktpolitik untersucht.
Zentrale Ergebnisse sind: Die große Mehrzahl der Leistungsbezieher braucht nicht aktiviert zu werden, sondern ist selbst aktiv bestrebt, den Leistungsbezug zu beenden, deshalb ist der Kontrollapparat des Hartz IV-Systems teuer und letztlich sinnlos. Es ist eine prekäre Vollerwerbsgesellschaft entstanden. Hartz IV sorgt dafür, dass Noch-Beschäftigte unterwertige, prekäre Arbeit annehmen. Über die Folgen der Hartz-Reformen möchten wir gemeinsam diskutieren, aber auch aufzeigen, welche Reformen die richtigen sind. Dr. Butollo stellte die Studie den Anwesenden vor und Markus Schlimbach referierte aus gewerkschaftlicher Sicht zu den Hartz-Reformen. Der Einladung des Kreisverbandes Zwickau waren ca. 30 interessierte Kolleginnen und Kollegen gefolgt. Es wurde rege diskutiert.